Grenzland Zwischenland: Erkundungen
Gebundenes Buch im Schutzumschlag mit 128 Seiten von Ilse Helbich
Berichte einer furchtlosen und stilsicheren Reisenden aus dem unbekannten Land des hohen Alters:
Die fast 90jährige Ilse Helbich gewährt in ihrem neuen Buch einerseits Einblicke in die Werkstatt der Schriftstellerin, in das Arbeiten der Sätze und Gedanken, andererseits in den Alltag eines Menschen, der mit den Behinderungen und den besonderen Umständen des hohen Alters konfrontiert ist.
Unnachahmlich ist die innere Heiterkeit dieser Aufzeichnungen, eine Gelassenheit und eine ruhige, wache Neugier, die auch alle anderen Texte von Ilse Helbich charakterisieren und an buddhistische Weltsicht denken lassen. Egal, ob sie von einem Arztbesuch spricht, von einer Reise ans Meer, die sie mit ihrer Familie unternimmt, von den Regeln ihres Alltags oder von der Natur, die sie nunmehr mit ungeahnter Intensität wahrnimmt: ihre Sätze sind von einer Leichtigkeit im Festhalten des Schweren, die man selten findet.
Hin und wieder verdichten sich die kleinen Tagesnotizen zu größeren Essays, mit den Überschriften 'Vom Schreiben', 'Von der Langeweile' und 'Vom Anderen', und diese Notate gehören zum Schönsten, was Ilse Helbich ihren Lesern anzubieten hat. Aufmerksamkeit und Aufrichtigkeit, Zurückhaltung und Furchtlosigkeit sind die Merkmale dieser Prosa, der die Beschwerlichkeit ihrer Niederschrift nicht im mindesten mehr anzumerken ist.
Verlag Droschl, Erstausgabe 3. Februar 2012
ISBN-10: 3854207964
ISBN-13: 978-3854207962
Maße: 13.9 x 1.8 x 18.7 cm
UNSPSC-Code: 55101500
Rezensionen auf Amazon:
Essayistische Erkundungen einer über 90-jährigen
Ein seltener Schatz! Wann erfährt man etwas über das Innenleben einer derart betagten Frau? Wer schreibt noch in so hohem Alter? Und das sehr intelligent und wach.
Ich bin fasziniert von dieser Schriftstellerin, die im hohen Alter ihr erstes Buch an einen Verlag geschickt hat. Habe ich im Radio gehört. Empfehlenswertes Buch!
Die Autorin erlaubt hier in einer faszinierenden Art und Weise einen tiefen Blick in Ihre Gefühls- und Denkwelten. Und mit was für einer unglaublichen sprachlichen Wucht! Hier wird aus einer Ebene der Selbstreflexion berichtet, die einen in einem starken Kontrast zu den erzählten Begleiterscheinungen des Alterns stehen. Hellwach, offen, bewegend ohne rührselige Sentimentalität. Und vielleicht gerade deshalb so bewegend
Erst 1989 hat die 1923 geborene österreichische Autorin Ilse Helbich begonnen, erste Prosastücke zu schreiben. Später ist sie mit Romanen und Erzählungen einem kleinen Publikum vor allem in der Alpenrepublik bekannt geworden. ...
Die nun veröffentlichen "Erkundungen" unter dem Titel "Grenzland. Zwischenland" beschreiben in kurzen Notaten, aber auch einmal längeren Essays den Alltag und das Leben der mittlerweile fast neunzigjährigen Schriftstellerin in ihrem geliebten Haus und in dem Dorf, zu dem sie seit langem selbstverständlich dazugehört. Es sind Beobachtungen von tiefer Spiritualität, wenn sie etwa vom Schreiben erzählt oder von der Langeweile. Texte sind das, denen man die Anstrengung nicht anmerkt, die das Verfassen für die Autorin bedeutet, Texte, die aufmerksam und aufrichtig ihr Leben, ihre Umwelt und die Menschen zurückhaltend beobachtend beschreiben.
Da ist auch von viel Schwerem die Rede, doch mit einer solchen literarischen Leichtigkeit, dass man wie schon bei "Das Haus" bedauert, dass Ilse Helbich erst im hohen Alter mit dem Schreiben begonnen hat.
Ein geniales Werk
Von der ersten Seite an war ich fasziniert von diesem ungewöhnlichem Werk! Wenn jemand mal ganz was anderes lesen will und sich in die eigene Zukunft des Alterns entführen lassen mag, dem kann ich dieses Buch wirklich empfehlen!