RotBlond kocht mit Uhudler: 120 kreative Rezepte mit dem Traditions-Tröpferl aus dem Südburgenland
Großes Taschenbuch mit 132 Seiten und 120 Rezepten von Elisabeth Kaiser und Karin Dorfner
1 Jahr 2 Linzerinnen 700 Stunden
ROTBLOND alias Sissi Kaiser (Multimediale Kunsttherapeutin) und Karin Dorfner (Bankerin) lieben Kochen, Essen, Reisen und die kulinarische Verbindung aus Linz & Südburgenland
120 Rezepte im Jahreskreis 128 Seiten und viele unvergessliche Momente von der Arbeit im Weingarten über geselliges Kochen bis zum fertigen Buch. Egal ob Sie Vegetarierin oder Fleischliebhaberin sind oder gern Getränke kombinieren, der Charakter dieser naturbelassenen Weinspezialität setzt auf viele Variationen ein i-Tüpfelchen! Wir laden Sie ein, diese Reise in die neue geschmackliche Dimension ‚Uhudler‘ mit uns anzutreten.
Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber.
Alle Rechte vorbehalten.
So einzigartig wie der Moment. Nicht umsonst haben wir unseren Uhudler unter dieses Motto gestellt, besticht er doch mit seinem einmalig fruchtigen Geschmack. Jeder Schluck spiegelt die gesamte Palette an Aromen der Uhudler-Traube wieder und wird so zu einem einzigartig genussvollen Erlebnis.
Der Uhudler wird aus verschiedenen Direktträgertrauben – das sind nicht veredelte Trauben – hergestellt, mit klingenden Namen wie Ripatella, Delaware, Concord oder Elvira. Einzigartig ist sein herrlicher Duft nach Waldbeeren. Dieser Waldbeerenton setzt sich unvergleichlich fruchtig in der Nase, auf der Zunge und im Gaumen fort. Gleichzeitig hat er eine herbe und säurebetonte Note, die im Abgang deutlich wird.
Je nach Sorte variiert die Farbe von blassem Strohgelb über zartes Rosa bis hin zu kräftigem Ziegelrot. Lustig ist auch die Legende über die Entstehung seines Namens: Im Vergleich zu anderen Weinbaugebieten sind bei uns in der Uhudler-Region die Weinkeller von den Wohnhäusern getrennt, oft kilometerweit entfernt. Wegen der geringen Mobilität der Weinbauern mussten diese während der Lesezeit oft eine ganze Woche in ihren Weinkellern verbringen. Am Abend ist man am Weinberg zusammengesessen, hat Erfahrungen ausgetauscht und natürlich auch reichlich gekostet.
Nach der harten Arbeit, der Lese und den langen Abenden wieder zu Hause angekommen, hieß es dann von ihren Frauen: ‚Du schaust aus wie ein Uhu‘. Im Weingarten sind die Uhudler-Reben robust und pflegeleicht. Außerdem sind sie resistent gegen die gefürchtete Reblaus. Dieser Umstand brachte die aus Amerika stammenden Trauben während der Reblausplage vor mehr als 100 Jahren ins Land.
Zunächst Retter in der Not wurde die Produktion des Uhudlers ab den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts immer mehr eingeschränkt bis er schließlich 1985 gänzlich verboten wurde. Vor allem hielt sich das Gerücht hartnäckig, der Uhudler wäre aufgrund eines erhöhten Methanolgehalts gesundheitsgefährdend. Eine Reihe von Nebenwirkungen wurde ihm nachgesagt, die die Ursache für Blindheit ebenso wie für Impotenz sein sollten.
Während er in anderen Regionen aufgrund der behördlichen Einschränkungen im Laufe der Zeit wieder gänzlich verschwand, hielten die südburgenländischen Winzer an ihrem Uhudler fest und konnten mit zahlreichen anerkannten Gutachten das Argument der Gesundheitsgefährdung schließlich widerlegen. Der Methanolgehalt im Uhudler ist durchaus mit den Werten von Edelweinen vergleichbar und damit keinesfalls schädlich.
Dies ist auch der Grund, warum der Uhudler 1992 erneut in das österreichische Weingesetz aufgenommen wurde. Seither darf er wieder offiziell erzeugt und verkauft werden. So besitzt das Südburgenland heute eine wahre Weinrarität wie es sie sonst nirgends in Österreich gibt. Dem Vorurteil der Gesundheitsgefährdung sei an dieser Stelle noch eines entgegengesetzt: Die Uhudler-Trauben sind größtenteils resistent gegen Pilzkrankheiten und Schädlinge, so dass kein chemischer Pflanzenschutz im Weingarten nötig ist. Er kann also durchaus als Naturprodukt bezeichnet werden und liegt damit eindeutig im Trend der Zeit.
Während zu den Gründungszeiten des Vereins der Freunde des Uhudlers die Rehabilitierung des Namens, die Wiederaufnahme ins Weingesetz und der markenrechtliche Schutz die Hauptziele des Vereins waren, sieht er heute seine Aufgabe in der Beratung seiner 350 Mitglieder und in der Qualitätskontrolle. Nur von einer unabhängigen Kostjury bestätigte Weine dürfen das Gemeinschaftsetikett des Vereins tragen.
Besonders gute Tropfen eines Jahrgangs werden zusätzlich mit der Auszeichnung ‚Einer der Besten!‘ gekennzeichnet. Nicht zuletzt ist der Verein bemüht, die südburgenländische Weinrarität für die Region zu erhalten. Seine Zukunft ist nicht gewiss. Die Trauben gelten zurzeit als vorübergehend zugelassen. Dieser Status ist bis 2030 gesichert. Dann muss neu verhandelt werden.
Da der Uhudler mittlerweile eine so breite Anhängerschaft hat, gehen wir allerdings mit Zuversicht in die Zukunft. In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Uhudler zu einer für das Südburgenland wichtigen Marke entwickelt, von der nicht nur die zahlreichen Winzer sondern auch andere Branchen, wie der Tourismus, die Gastronomie, der Handel profitieren. Trotzdem ist der Uhudler nach wie vor eine Rarität, die auf knapp 40 Hektar Weingartenfläche gedeiht.
Der Vergleich zeigt, wie verschwindend klein der Uhudler-Anteil in der österreichischen Weinlandschaft ist: Das Südburgenland, das kleinste Weinbaugebiet Österreichs, hat eine Rebfläche von etwa 500 Hektar, die Gesamtrebfläche Österreichs liegt bei 45.700 Hektar.
Aus der Uhudlertraube wird allerdings nicht nur Wein hergestellt. Die Palette der Produkte, die rund um den Uhudler entstand, ist vielfältig. Sie reicht vom prickelnden Frizzante und Uhudlersekt, über hochprozentige Brände und Liköre, fruchtige Säfte, feinste Marmeladen und milde Essige bis hin zu pikanten Uhudlerwürsten und -käse.
Schleckermäuler erfreuen sich an süßen Köstlichkeiten wie Speiseeis, Pralinen und Schokoladen und selbst die beanspruchte Haut lässt sich mit der hochwertigen Uhudler Pflegecreme verwöhnen. Für den köstlichen Uhudler-Sturm reisen alljährlich tausende Menschen nach Heiligenbrunn an, wenn er im Mittelpunkt des Treibens beim Uhudler-Sturmfest im urigen Ambiente der strohgedeckten Weinkeller steht.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der Uhudler nun auch Einzug in die Küche gehalten hat. Mit Charme und Esprit rücken die beiden Autorinnen Sissi Kaiser und Karin Dorfner unseren Uhudler ins Rampenlicht. Allein das Schmökern in den Rezepten dieses Buches ist ein wahres Vergnügen. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Spaß beim Nachkochen und einzig-artige Momente beim Genießen der Gerichte.
Verein der Freunde des Uhudler.
ASIN: 3200028769
Herausgeberin: Sissi Kaiser Multimedia
Erscheinungstermin 22. November 2012
ISBN-10: 9783200028760
ISBN-13: 978-3200028760
Maße: 19.2 x 1.2 x 25.9 cm
UNSPSC-Code : 55101500